Mit einem Jahresumsatz von rund 500 Milliarden Euro ist das Handwerk ein wichtiger Kernbereich für den deutschen Mittelstand. Viele Lehrlinge hatten nach der Ausbildung das Ziel, einen eigenen Handwerksbetrieb zu eröffnen. Um einen eigenen Betrieb zu eröffnen, muss einiges bedacht werden und eine solide Planung sollte bereits lange vor der eigentlichen Gründung erfolgen.
Die erste Frage. Lohnt sich die Eröffnung eines eigenen Handwerkbestriebs?
Wer ein eigenes Handwerk eröffnet, sollte eine vernünftige und gut durchdachte Kostenkalkulation aufstellen. Dabei gilt es nicht nur die Gründungskosten zu berechnen und das Startkapital zusammen zu bekommen. Auch die laufenden Kosten müssen gedeckt sein und der eigene Lebensunterhalt sowie der möglicher weiterer Mitarbeiter muss gedeckt sein. Hierfür gilt es eine richtige Kalkulation im Handwerk aufzustellen und den Stundenlohn korrekt zu berechnen. Auch wichtig ist es, den Wettbewerb zu analysieren. Wie viele andere, ähnliche Handwerksbetriebe gibt es in der Umgebung? Ist die örtliche Nachfrage vielleicht schon mehr als ausreichend gedeckt? Gibt es eine Nische, die vielleicht noch gar nicht abgedeckt ist? Die Wettbewerbsfähigkeit des Betriebes spielt eine große Rolle bei der Frage, o der Betrieb sich dauerhaft halten kann.
Prüfen der Formalitäten
Die Formalitäten einzuhalten ist ebenfalls sehr wichtig. Bei Handwerksbetrieben wird grundsätzlich in zwei verschiedene Kategorien unterschieden. Zum einen gibt es meldepflichtige Handwerksberufe und solche, die nur „handwerksähnlich“ sind. Handwerksähnliche Berufe sind zulassungsfrei und es besteht keine Meisterpflicht. Bei den anderen Handwerksberufen besteht eine solche Pflicht. Was bedeutet dies? Echte Handwerke setzen voraus, dass ein Meister im Betrieb arbeitet. Dieser muss einen Meisterbrief erlangt haben. Die strengen Regeln sind vielleicht ein Überbleibsel der Zünfte aus dem Mittelalter, aber es dient auch der Überprüfung der Betriebe und dem Sicherstellen der Qualität der Arbeit. In manchen Handwerks Branchen wird für die Gründung außerdem eine Gewerbeerlaubnis vorausgesetzt.
Wer hilft bei Fragen zu den Formalitäten?
Während der Gründung kommen zu den verschiedenen Formalitäten und Voraussetzungen immer wieder Fragen auf. Mit Fragen kann man sich als Gründer immer an die Handwerkskammer oder das zuständige Gewerbeamt wenden, die gerne weiterhelfen. Hier werden alle formalen Voraussetzungen geklärt, wenn Schwierigkeiten oder Fragen auftauchen.
Die richtige Rechtsform
Die richtige Rechtsform zu finden, erscheint auf den ersten Blick nicht immer leicht. Soll das Unternehmen eine AG werden? Eine Limited? Oder eine GbR? Für einen Handwerksbetrieb ist die Beantwortung dieser Frage aber meist einfach: Im Handwerk ist eine GmbH in der Regel die richtige Wahl. Für diese Form der Gesellschaft muss ein Starkapital in Höhe von 25.000,- EUR vorliegen.